Adventszeit in Oberwürzbach

 



 

 

 

 

 

 

 

 

Vier Kerzen im Advent

 

Die erste Kerze brennt für Stille,
für Ruhe und Gemütlichkeit,
für Herzlichkeit und für den Wille,
zu leben in Behaglichkeit.

Die zweite Kerze brennt für Hoffnung,
für die Kraft und für den Glauben,
für Vernunft und für die Achtung,
und für die weißen Friedenstauben.

Die dritte Kerze brennt für Anstand,
für Respekt und auch für Güte,
für Gerechtigkeit und für Verstand,
und für's eigene Gemüte.

Die vierte Kerze brennt für Liebe,
für das Wichtigste auf dieser Welt,
es gäbe nichts das uns noch bliebe,
wär nicht sie, an Nummer Eins gestellt.

 

© Horst Rehmann
 

 

Liebe Oberwürzbacher, Reichenbrunner und Rittersmühler,

 

Ihnen allen einen schönen 1. Advent und eine besinnliche Vorweihnachtszeit!

 

In diesem Jahr ist vieles anders. Wir sind gezwungen uns zurückzunehmen. Hektik und Einkaufsstress sind weitgehend abgesagt. Sehen wir es als Chance, uns nochmal auf das Wesentliche, auf die eigentliche Bedeutung des Advents und Weihnachtens zu besinnen.

 

Sicher wird nicht jeder mitmachen bei unserem adventlichen Austausch auf dieser Seite, manch einer gar nicht von der Aktion erfahren. Mich persönlich würde es sehr freuen, wenn ich selbst und viele von Ihnen teilhaben könnten an Gedanken und Empfindungen der Mitmenschen in dieser besonderen Zeit vor Weihnachten. Auch wenn der christliche Gedanke in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr in den Hintergrund tritt, Weihnachten ist und bleibt das Fest der Familie, dieser verlässlichen Gemeinschaft, die uns Halt, Sicherheit und Liebe im Leben gibt. Und auch die Vorbereitungszeit auf dieses Fest ist eine ganz besondere Zeit.

 

Alle Beiträge und Ideen sind willkommen. Schicken Sie das was Sie bewegt in Zeilen und Fotos, Anregungen die Sie gerne weitergeben möchten für tolle Deko, selbstgemachte Geschenke oder Leckereien, teilen Sie besondere Eindrücke in der Natur und lassen Sie uns teilhaben an besonderen Augenblicken zuhause. Lassen Sie uns die Zeit bis Weihnachten zumindest ein kleines Stück gemeinsam erleben.

Ihre Ideen und Bilder können Sie gerne per Mail an wg@oberwuerzbach.de senden. Vielen DAnk für's Miottmachen!

 

Und zur Einstimmung die Geschichte vom kleinen Baumwollfaden:

Der kleine Baumwollfaden

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht
ausreicht, so, wie er war: „Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach“,
sagte er sich, „und für einen Pullover zu kurz. An andere anzuknüpfen,
habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei eigne ich mich
auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos. Ja, wenn ich aus Lurex
wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid. Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand mag mich – und ich mich selbst am wenigsten.“ So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich ganz

niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.


Währenddessen läuft draußen in der kalten Nacht ein Klümpchen Wachs
in der beängstigenden Dunkelheit verzweifelt umher. „Für eine dicke
Weihnachtskerze bin ich viel zu klein“ jammert es „und wärmen kann ich
kleines Ding alleine auch niemanden. Um Schmuck für eine tolle große
Kerze zu sein, bin ich zu langweilig. Ach was soll ich denn nur tun, so
alleine in der Dunkelheit?“


Da kommt das kleine Klümpchen Wachs am Häuschen des Baumwollfadens vorbei! Und da es so sehr fror und seine Angst so riesig war, klopfte es schüchtern an die Türe. Als es den niedergeschlagenen kleinen Baumwollfaden sah, kam ihm ein wunderschöner Gedanke. Eifrig sagte das Wachs: „Lass dich doch nicht so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab‘ da so eine Idee: Wir beide tun uns zusammen. Für eine große Weihnachtskerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab‘ dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu jammern!“

 

Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht des Baumwollfadens und
er wurde plötzlich ganz glücklich. Er tat sich mit dem Klümpchen Wachs
zusammen und sagte: „Nun hat mein Dasein doch einen Sinn.“ Wer
weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden und
kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt
zu leuchten?!

Herbststimmung auf dem Farrenberg                              Bild:MargitFrenzel

Wie es zum Adventskranz kam ...

Man schrieb das Jahr 1839. Im "Rauen Haus", ein Bauernhaus in Horn, sechs Kilometer außerhalb der Stadt, der den Kindern des Hamburger Armutsviertels St. Georg als Wohnheim diente, herrschte ungeduldige Vorfreude aufs längst ersehnte Weihnachtsfest. Immer und immer wieder bestürmten die Kinder ihren Erzieher und den Theologen Johann Hinrich Wichern (1808-1881) mit der Frage, wie lange die Warterei denn noch dauern würde. So lange, bis dieser auf die Idee kam, den ringförmigen Kronleuchter mit Tannengrün zu schmücken sowie 19 kleine rote Kerzen für die Wochentage und vier große weiße Kerzen für die Sonntage der Adventszeit draufzusetzen. Womit die Kinder nun selber die noch verbleibenden Tage abzählen konnten. Heute hat sich die Zahl der Kerzen auf vier reduziert. Der ursprüngliche große Adventskranz indessen wird noch immer alljährlich in der Kirche des Johannesstifts Berlin-Spandau aufgebaut.
(aus dem Weihnachtsbüchlein 2011 des Weissen Rings)

Beitrag von Patrick Ernst

Oberwürzbach im Schnee

Die Schale der Liebe

 

Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale

 und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt

 und weitergibt, während jene wartet,

bis sie erfüllt ist.

 

Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt,

ohne eigenen Schaden weiter ...

 

Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen

und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott.

Die Schale ahmt die Quelle nach.

 

Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist,

 strömt sie zum Fluss, wird zur See.

 

Die Schale schämt sich nicht,

nicht überströmender zu sein als die Quelle ...

 

Ich möchte nicht reich werden,

wenn du dabei leer wirst.

 

Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst,

wem bist du dann gut?

 

Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.

 

Bernhard von Clairvaux (1090-1153)

 

Beitrag von Susanne Götz

Eine sehr schöne Idee an den Adventssonntagen am Schwesternhaus ein Fenster zu gestalten,danke an das Team,ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Ich wünsche allen eine schöne Zeit im Advent
Ingrid Hoffmann

Gedanken zur Advents- und Weihnachtszeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Liebe vermag jedes Herz zu erwärmen.

Willst du den Zauber der Adventszeit spüren,

lass dich von der Hektik nicht verführen.

In der Stille hörst du die Stimme deines Herzens.

Das Wesentliche des Lebens kann man nicht kaufen.

Durch kleine Aufmerksamkeiten kann große Freude entstehen.

Wer das Glück mit Anderen teilt, verdoppelt es.

Es sind meist die kleinen unscheinbaren Dinge, die unser

Herz erwärmen.

Die Liebe ist das Feuer in unseren Herzen.

Es sorgt für Licht und Wärme.

Liebe und Zuwendung ist eines der wertvollsten Geschenke.

Es ist nicht entscheidend welche Wege wir gehen, vielmehr,

welche Spuren wir dabei hinterlassen.

Weihnachten ist, wenn in uns die Sehnsucht wächst, Anderen

eine Freude zu machen.

Und dann, liebes Christkind, wünsche ich mir noch, dass die

Menschen aufhören so viel zu streiten.

Weihnachten ist, wenn Ruhe einkehrt.

Möge es dir gelingen der Hektik zu entkommen, um den wahren

Zauber der Adventszeit zu spüren,

besinnliche Begegnungen zu erleben,

sich über den wundervollen Klang schöner Adventslieder

zu freuen,

den wärmenden Schein einer Kerze zu entzünden,

eine Tasse Tee zu genießen.

Beitrag von Franz Rebmann

Fassen wir die Hände

Fassen wir die Hände, Fassen wir die Hände um den Baum im Kreis! Ob da Seel’ an Seele voneinander weiß?

Öffnet weit des Herzens Türen, heut will uns ein Stern berühren! Eia, Weihnacht.

Haben wir inmitten einen Baum gestellt – einen Lichtbaum mitten in die dunkle Welt.

Öffnet weit des Herzens Türen, heut will uns ein Stern berühren! Eia, Weihnacht.

Fassen wir an Händen uns und stehn im Kreis. Alle Seelen münden in die eine Weis’: Öffnet weit des Herzens Türen, heut will uns ein Stern berühren! Eia, Weihnacht. 

Doch was einsam bliebe unterm Kerzenlicht – bleibt es doch in Liebe, und bleibt dunkel nicht.

Öffnet weit des Herzens Türen, heut will uns ein Stern berühren! Eia, Weihnacht. 

Und was jeder innen sei und einsam weiß, steht bestrahlt und tastet Hand zu Hand im Kreis. Öffnet weit des Herzens Türen, heut will uns ein Stern berühren! Eia, Weihnacht

Beitrag von Nadine Wirtz

Weihnachtsbäume

Es ist schöner Brauch, dass die Kinder der Montessorischule, der Südschule und der KiTa schon seit einigen Jahren die Weihnachtsbäume an verschiedenen Plätzen im Ort schmücken. Hierfür herzlichen Dank an die Kinder, Lehrerinnen und Lehrer der Schulen sowie den Erzieherinnen und Erzieher der KiTa sowie für's Aufstellen der Bäume.

 

Wintervideo von Oberwürzbach

Das Video wurde von Herrn Nikolaus Burgard erstellt.

Ein alter Brauch: Kirschzweige am Barbaratag

 

Blühende Zweige in der Adventszeit sind seit Jahrhunderten Brauch. Zum Barbaratag am 4. Dezember werden die Zweige geschnitten und ins Wasser gestellt. Und wenn sie zu Weihnachten erblühen, erfreuen sie uns nicht nur mit ihrem Anblick sondern verheißen auch Glück fürs neue Jahr.

 

Schneiden Sie frische Zweige eines Kirschbaums und legen sie – sofern sie noch keinen Frost bekommen haben - für eine Nacht in die Gefriertruhe. Bevor die Kirschzweige in die Vase kommen, gönnen Sie ihnen noch eine Nacht lang ein ausgiebiges Bad in lauwarmem Wasser, am besten in der Badewanne. Dann stehen die Aussichten, dass sie zu Weihnachten blühen, gut. Viel Freude und Erfolg!

Ein ausgefallener Weihnachtsmarkt – und die Hoffnung auf 2021

 

Im vergangenen Jahr konnten wir am 2. Adventwochenende schöne gesellige Stunden auf unserem Oberwürzbacher Weihnachtsmarkt am Hasenfels genießen. Mit wunderbaren Angeboten, schönen Ständen, festlichem Ambiente, vielerlei Leckereien, einer Theateraufführung, weihnachtlicher Musikvorträge und dem Besuch des Nikolaus. In diesem Jahr bleibt leider nur die Erinnerung. Freuen wir uns auf den Weihnachtsmarkt 2021, dann hoffentlich wieder wie gewohnt in altem Glanz und mit vielen glücklichen Besuchern.

Bilder vom Weihnachtsmarkt 2019, in der Hoffnung, dass es 2021 wieder so sein wird.

Beitrag von Beate Wirtz

Gedanken im Corona-Advent

 

 

Eigentlich war ich die ganze Zeit nur stinksauer, da unser Ski-Urlaub über Weihnachten und Neujahr, „Dank Corona“, nicht möglich ist!

 

Am 1. Advent war ich den ganzen Tag bei meiner Mutter und habe meine Schwester bei der Pflege unterstützt. Unsere Mutter ist fast 93 Jahre alt und uns vier Geschwistern ist es möglich sie zuhause, in ihrer vertrauten Umgebung in der Familie, zupflegen.

Am Abend, als ich über den Tag nachgedacht habe, musste ich dann unwillkürlich an die vielen älteren Menschen denken, die nicht zuhause gepflegt werden können, die im Alten- oder Pflegeheim oder auch im Krankenhaus sind. Die „Corona bedingt“ ohne die Geborgenheit der Familie einsam und alleine die Adventszeit und Weihnachten verbringen müssen ….. und da kam mir mein „Jammern“, wegen unseres Ski-Urlaubes, ziemlich lächerlich vor!!!

 

„Dank Corona“ verbringen wir jetzt Weihnachten in der Familie, bei unserer Mutter….(…vielleicht das letzte Mal!)

 

 

                                                                                                                                               

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest!

 

    Beitrag von A. Mischo-Calcagno

Idee für einen kleinen Abendspaziergang mit den Jüngsten

Im Vorgarten der Familie Hermann, Am Rech 2 im Steckental ist eine wunderschöne Weihnachtskrippe aufgebaut. Das Christkind liegt schon jetzt in der Krippe und freut sich auf euren Besuch. Vielleicht kommt ihr mal mit euren Eltern oder Großeltern vorbeispaziert und schaut euch das an.

Wir wünschen allen Oberwürzbachern eine schöne Adventszeit - bleibt gesund!
Stefan, Susanne, Matthias & Paul Jakob Herrmann"

Ein Kontrast zum Corona-Winter 2020/21 - Winter 1944/45

 

Am Barbaratag, 04. Dezember 1944 wurden wir von meinem Onkel Bernd Grund abgeholt zur Evakuierung. Das war 1944 freigestellt. Wer Vieh hatte, blieb zumeist zuhause und lebte in den Luftschutzstollen. Onkel Bernd hatte ein Auto! Darin saßen wir dicht gedrängt. Meine Mutter hatte bereits für Weihnachten Spritzgebäck gebacken. Das kam in einen selbstgenähten Rucksack, den sie mir angeschnallt hatte. Wir fuhren in die Pfalz nach Reuschbach und wurden dort von der Familie Josef Westrich aufgenommen. Als wir ankamen, bestand das Spritzgebäck nur noch aus Krümeln. Wir aßen sie mit einem Löffel.

Zu Weihnachten bekamen wir Kinder Geschenke: Meine Schwester bekam vom Christkind eine Puppe. Sie war mit Leukoplast geflickt. Ich bekam den unbeschriebenen Teil von einem Schreibheft und Malstifte.

 

Ende Februar nahm Großvater Schorsch (genannt „Vetter Schorsch“) meine Schwester, damals 3 1/4 Jahre, und mich, 5 1/4 Jahre alt zu einem Spaziergang mit über Feld (um den häuslichen Frieden zu fördern; man lebte ja sehr beengt). Ein Bauer war bereits am Pflügen mit zwei Pferden. Plötzlich erschienen zwei amerikanische Jagdbomber („JABO's“) und beschossen das Gespann. Der Bauer sprang in eine Hecke, Großvater packte uns Kinder und umschlang uns fest um einen Apfelbaum-Stamm. Die Jabo's machten noch mehrere Anflüge. Die Schreie der getroffenen Pferde sind fest in mein Gedächtnis eingebrannt. Die Pferde waren wohl sehr feindlich und kriegswichtig.

 

Auf dem Gepäckträger eines geliehenen Fahrrades nahm meine Mutter Lucia ein paar Wochen später mich mit nach Steinbach a. Glan. Dort waren die Eltern meines Vaters untergebracht (der „rote Paul“). Auf dem Rückweg passierten wir Glanmünchweiler. Plötzlich Fliegerangriff: Auf dem Bahnhofsgelände stand ein Lazarettzug, deutlich mit Rotem Kreuz auf den Waggons bezeichnet. Meine Mutter ließ sich mit dem Fahrrad und mir in den Straßengraben gegen die Böschung fallen. Der Zug wurde in Flammen geschossen.

 

Eine Woche später: Bei Dunkelheit klopfte es an der Tür: Es war unsere Tante Maria, die Frau meines Onkels Alfons Becker („Jack“) mit dem Sohn Rudi. Sie waren aus Waldmohr her gelaufen. Rudi war gerade 14 Jahre alt geworden und sollte am nächsten Tag zur Wehrmacht einrücken. Mein Großvater und der Josef Westrich (wir nannten ihn „Onkel“) bauten im Strohlager in einem Anbau vom Kuhstall ein Versteck für Rudi. Das war dann nur noch vom Raufenloch zum Stall hin zugänglich. Im Stall wurde diese Öffnung mit Strohbündeln zugestellt „damit die Kühe es wärmer haben!“ Durch diese Öffnung wurde Rudi gefüttert und der Bedürfniseimer hin und her gereicht. Geheimhaltung war sehr wichtig; Der direkte Nachbar bergaufwärts war der Obernazi und „Ortsbauernführer" von Reuschbach.

 

Noch eine Woche später: Es wurde nun schon wärmer.  Das Haus der Westrichs steht am Berg, aufwärts links. Oben war der Misthaufen, darunter im Hang die Jauchegrube, von der eine Rohrleitung zur Straße ging. „Onkel“ Westrich wollte Jauche aufs Feld fahren. Dazu hatte er den Wagen mit dem Jauchefass an die Straße gefahren und konnte nun mit einem Schwenkrohr direkt die Jauche ins Fass füllen. Das gab es bei uns nicht. Ich fand das spannend, stand auf der Umfassungsmauer vom Misthaufen und schaute zu. Da hörte ich ein seltsames Geräusch, wie quietschen, knirschen und rasseln. „Onkel“ Westrich machte ganz schnell Schluss und fuhr sein Kuhgespann mit dem Jauchefass weg. Da kamen auch schon die ersten Panzer. Der Sound der Panzerketten gehört für mich zu den nicht vergessenen Geräuschen. Es war nachmittags, wohl so um 15:00 Uhr. Zwischen dem Stall des Ortsbauernführers und dem gegenüber liegenden Haus hatte man eine Woche vorher auf sein Betreiben hin eine Panzersperre gebaut. Das waren etwa 4 Meter lange Holzstämme, die man gebündelt senkrecht ca. 2 Meter tief eingegraben hatte. Die Panzer stoppten. Ein Jeep kam gefahren, darin ein Dolmetscher mit Megaphon. Er teilte mit, dass man den Reuschbachern bis 17:00 Uhr Zeit gebe, die Sperre zu beseitigen. Dann werde man sie mit den Panzerkanonen wegschießen. Natürlich könne man eventuelle Schäden an den Häusern dann nicht vermeiden.

Die Aktivisten, die vorher die Sperre gebaut hatte, vorwiegend der Orstbauernführer, dessen Haus und Ställe nun am meisten bedroht waren, arbeiteten wie die Wahnsinnigen, schafften es aber nicht ganz bis 17:00 Uhr. Da waren die Ami's jedoch großzügig, warteten noch eine halbe Stunde, tranken Kaffee und sparten Sprit und Munition.

Dann war die Straße frei und der Krieg für uns aus. Und Cousin Rudi konnte sein Stallversteck verlassen. Lebend! Und der Ortsbauernführer sagte, er sei ja eigentlich schon immer gegen die Nazis gewesen, schon wegen der christlichen Werte und so.

 

Fritz Hauck, 2020

Advent, Advent ...

Im Advent, Zeit der Lichter,
wird ein jeder bald zum Dichter.
Und in dieser stillen Zeit
reicht ein leises Wort sehr weit.
Zeit der Muße, Zeit der Ruhe,
in der man sich was Gutes tue.
Mit vier großen Kerzen
kommt Advent von Herzen.
Womit man sicher nicht vergisst,
dass bald schon Weihnachten ist.
(Verfasser unbekannt)

Patrick Ernst

Gerhard  Weidmann

Mitten im Winterwald

 

 

Er war voll Schnee und es war kalt,

stand ein kleiner Tannenbaum und träumte

einen Weihnachtstraum.

"Ach hör doch auf, du bist zu klein

wirst niemals ein Christbaum sein."

Die anderen Bäume lachten ihn aus:

"Du kommst in kein Menschenhaus."

 

Da kam mit dem Schlitten der Förster an.

Sein Sohn war dabei und ein großer Mann.

Sie bestaunten die Bäume rundherum

und sägten die schönsten Bäume alle um.

 

"Vater", rief Peter, "du musst noch warten,

hier ist ein schöner Baum für den Garten."

"Na gut," meinte der Förster, "du sollst ihn haben,"

und so wurde der kleine Baum ausgegraben.

 

In dem Garten an Försters Haus,

den schönsten Platz suchte Peter ihm aus.

Mit Kerzen, Kugeln und Engelein

schmückte er ihn besonders fein.

 

Und so erfüllte sich sein Traum,

voller Lichterglanz war er ein Weihnachtsbaum.

 

 

 Beitrag von Franz Rebmann

Krippenspiel

 

Das Wichtigste in einem Stall ist die Krippe. Das weiß ich ganz genau. Auf dem Bauernhof meiner Kindheit war ich nämlich zuständig für das Säubern der Krippe. Das Wichtigste kam immer zuerst. Und das waren saubere Krippen, damit die Futterstelle für das Vieh vorbereitet war für das Kraftfutter, das es zuerst zu Fressen gab.

Dann waren die Tiere erst einmal zufrieden und beschäftigt, wurden ruhiger und die restliche  Stallarbeit mit Misten und Melken konnte beginnen. Die Krippe ist das zentrale Inventar im Stall. Und nun heißt es in der Weihnachtsgeschichte der Bibel:
„Maria brachte ihren ersten Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legt ihn in eine Futterkrippe.“

So prominent untergebracht wird Jesus ein Stallbursche der besonderen Art und löst damit sozusagen einen krippalen Effekt aus. Und der könnte durchaus ansteckend sein, weil er gesund ist.

Was in der Krippe liegt, ist effektiv die Nahrungsquelle. Der gedeckte Tisch, da ist das Kraftfutter für die Seele. Jesus bringt lebensspendende Kraft ins Spiel und fortan nennen die Leute die Geschichte Krippenspiel.

Und das ist dann auch der Grund, warum Ochs und Esel mitspielen. Weil denen nämlich die Krippe ja gehört. Und weil sie ganz genau wissen, dass der Inhalt der Krippe lebenswichtig ist. Da kennen sie sich aus. Aus der Krippe kommen Nahrung und Bewahrung. Ohne Krippe keine Kraft. Das Krippenspiel handelt vom Nährwert. Davon leben wir. Wer die Nähe der Krippe sucht

Und mit diesem Kind groß wird, lernt die Liebe Gottes kennen und wird stark und bekommt Lebenskraft. Dafür können Ochs und Esel geradezu Vorbilder sein. Die Bibel sagt deshalb ganz frech:

„Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber mein Volk kennts nicht und verstehts nicht!“ Eine tierisch ernste Lektion wird uns da erteilt von Ochsenschwanz und Eselsohr.

Ludwig Burgdörfer, ev. Kirche Pfalz

           Adventsfenster im Schwesternhaus

Nun ist schon das 3. Adventsfenster im ehemaligen Schwesternhaus fertig. Im 1. Fenster ist die Verkündigung durch den Engel Gabriel an Maria zu sehen:

„ Du wirst einen Sohn gebären, dem sollst Du den Namen Jesus geben“.  Maria ist erschrocken, sagt aber ja: „mir geschehe, wie du gesagt“.

Dargestellt ist das Geschehen mit biblischen Erzählfiguren. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Gesichter haben und voll beweglich sind. Gefühle und Empfindungen werden nur durch Körperhaltung und Kleidung dargestellt.

Das 2. Fenster hat den hl. Nikolaus zum Thema, der alle Jahre die Kinder erfreut.

Im 3. Fenster sehen wir wieder Maria und Josef, die sich mit ihrem Esel auf dem Weg nach Bethlehem gemacht haben. Dieses Fenster ist ganz in den Farben rot und orange gehalten

Hinzu kommen noch die beiden geschmückten Fenster in der Bücherei.  Besondersschön ist das Ganze in der Dunkelheit, wenn die Fenster hell erleuchtet sind.

Wir wünschen allen viel Freude damit in dieser schwierigen, dunklen Zeit

Marianne u. Thomas Krapp

Christiane u. Klaus Morlo

                                                                                                                                                                              

                               

Verkündigung

Auf dem Weg

Nikolaus

Weihnachtsrezept

2 Tafeln Aufmerksamkeit
1 Pck. Geduld
2 Stück Toleranz
12 Prisen Mitgefühl
3 EL Zuhören
nach Geschmack
Zufriedenheit
250 g Dankbarkeit
500 g Liebe

Backblech mit Zuversicht einfetten,
bei 365 Tage im Jahr
bis 70 Grad im Herzen
zubereiten.

Sehr leicht anzuwenden und  macht sehr glücklich!
(Verfasser unbekannt)

 

Beitrag von Patrick Ernst

Die Weihnachtsmaus

 

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar –
sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck`ren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
– bei Fränzchen oder Lieschen –
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.

(James Krüss)

Beitrag von Nadine und Beate Wirtz 

 

De Neggelos kommt im "Cremschnittche"

 

oder:  Der Wirtschaftswundernikolaus

Es war in den fünfziger Jahren in St. Ingbert, also ,,ende Frankezeit" (für die Nichtsaarländer: Das war die Zeit, als wir noch zur französischen Zone gehörten), da erlebten zwei St. Ingberter Kinder die beginnende Wirtschaftswunderzeit am Nikolaustag auf besondere Art und Weise:

Schneeflocken tänzeln vom Himmel und legen sich sanft in frischem Weiß auf die dicke Schicht ihrer bereits am Boden liegenden Kameraden. Schnell überziehen sich die säuberlich gekehrten Trottoirs wieder mit einer kristallenen Schicht. Dunkel schimmern die Platten unter dem weißen Puderzucker hindurch, um bald gänzlich zu verschwinden, Die beiden Geschwister drücken sich schon eine Zeitlang an der Fensterscheibe die Nase platt und schauen dem Tanz der Flocken zu. Der große Küchenherd verströmt behagliche Wärme. Gespannt und auch ein bisschen bang blicken die Kinder dem Abend entgegen ... es ist Nikolausabend. Hinter ihnen hantiert die Mutter töpfepolternd am Wasserstein. Sie schaut kurz verschmitzt lächelnd hoch und sagt zu den nun schon recht Ungeduldigen: ,,Zieht schon mal die warmen Sonntagskleider an, wir gehen gleich."

Weil der Vater, ein großer, schlanker Mann heute auf der St. Ingberter Grube Nachtschicht hat, kann Knecht Ruprecht dieses Mal nicht zu ihnen kommen. Darum geht die Mutter mit den Kleinen zum ,,Heiligen Nikolaus von der Arbeiterwohlfahrt". Der kommt in die Donauschenke. Die große Schwester, die mit ihren sechs Jahren ein Jahr älter ist als das Brüderchen, hilft diesem, die warmen Stiefel über die Stricksocken zu ziehen, knöpft ihm das Mäntelchen zu, Mütze, Schal, Fausthandschuhe ... ,,fertig, Mama!" Nun sind die Kinder ganz aufgeregt und hüpfen erwartungsvoll von einem Bein aufs andere. ,,Dürfen wir schon raus"? - ,,Ja", sagt die Mutter und legt noch schnell zwei Briketts in den Ofen. .Aber macht die guten Kleider nicht unnötig nass!"

Dann schlüpft auch sie in den dicken, schweren Wintermantel, den sie schon viele Jahre lang trägt, und folgt den Kindern in die bizarre Winterwelt. Mitten auf der Straße liegen ihre Kinder im blütenweißen Schnee und machen den ,,Schneeadler". ,,Was hab' ich euch denn gesagt? .... Na, wenn das der Nikolaus gesehen hat, dass ihr, wieder mal nicht gehört habt!" schimpft die Mutter und betont das Wort ,,Nikolaus". Dabei klopft sie den Schnee von den Kindern, nimmt sie an den Händen und stapft mit ihnen die Straße hinauf - denn Autos, die waren damals noch eine Seltenheit. Mama, das ist aber nicht der richtige Weg", meint das Mädchen etwas altgescheit und wischt sich eine rote Locke aus der Stirn, ,,das ist ja der Weg zum Wieschen, wir müssen aber über den Rabenstein gehen". ,,Ach, wir gehen heute mal durch den Neunkircher Weg", erklärt die Mutter.

Der dicke Neuschnee erschwert das Vorwärtskommen der kleinen Gruppe, und so ist es schon fast dunkel, als sie über die große Wiese kommend den Neunkircher Weg erreichen. Die Straße lässt sich unter der weißen Pracht nur erahnen. Noch kein einziges Auto hat eine Spur gezeichnet. ,,So, hier warten wir auf den Nikolaus, bis er mit seinem Schlitten vorbeikommt", sagt die Mutter und kann sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. Bei ihren Worten hat sich zaghaft eine dritte kleine Hand in den Muff des Mädchens gesellt. Ängstlich fragend blicken zwei bange Augen die Schwester an, dann die Mutter. Diese kann sich kaum noch ein Lachen verkneifen. Die Kinder richten ihre Augen gegen den Nachthimmel, wo Frau Holle so heftig ihre Betten ausschüttelt, dass unzählige Daunenfederchen als Schneeflocken zur Erde segeln. Von dort oben muss er kommen, der Nikolaus mit seinem Rentierschlitten!

 

Da bohren sich in der Ferne, von den Reiwerken in der Kohldell her, zwei Lichter in die Dunkelheit. Gefangen in zwei Lichtkegeln tanzt wildes Schneegestöber - fast wie in ihren Schüttelschneekugeln zuhause.

,,Der Nikolaus mit dem Schlitten", kommt es weinerlich staunend von dem Bub. ,,Er hat sogar Scheinwerfer". Diese nähern sich und auch ein Motorengeräusch, das nicht Iänger von der weichen Schneedecke geschluckt wird. Als Dunkelheit und Schneevorhang sich teilen, geben sie ein himmelblaues Cremschnittchen frei, das nun tuckernd vor ihnen hält. Erleichtert und doch ein bisschen enttäuscht, weil es kein Rentierschlitten ist, sehen sich die Kinder an.

 

Da öffnet sich die Tür des Autos und heraus tritt der Heilige Nikolaus höchstpersönlich! ,,Der Nikolaus kommt im Cremschnittchen", entfährt es dem Mädchen, der fromme Mann im roten Mantel mit der Bischofsmütze blinzelt der Mutter zu, deren Mantelsaum vor verhaltenem Lachen auf und niederhüpft. Aber das sehen die Kinder in ihrer Aufregung nicht. ,,Steigt ein, ehe ihr ganz durchgeweicht seid", fordert sie eine tiefe Bass-Stimme auf. Während die Mutter neben dem Nikolaus mir nix dir nix Platz nimmt, klettern die Kinder etwas ängstlich, aber auch stolz auf die Autofahrt - und dann noch mit dem Nikolaus! auf den Rücksitz. Mit mulmigem Gefühl, doch andächtig über das unglaubliche Geschehen, betrachten sie ihn während der Fahrt im Innenspiegel. Unter buschigen weißen Watte-Augenbrauen gibt s zwei lustig blitzende Augen. ,,Braucht keine Angst vor mir zu habe brummt er ihnen zu, und als der .Rentierschlitten" zu rutschen anfängt: ,,Mein Schlitten bringt uns schon sicher ans Ziel!". Doch da irrt der heilige Mann. Am steilen Berg zur Donauschenke rutscht das Cremschnittchen auf der glatten Schneedecke immer wieder nach unten. ,,Alle raus und schieeben", trompetet der Nikolaus.

Es war ein sehr schöner, feierlicher Nikolausabend in der Donauschenke. Mein Bruder bekam aus dem unergründlichen Sack des Nikolauses ein buntlackiertes Holzauto und ich eine wunderschöne Puppe. Natürlich nahm uns der Nikolaus auch wieder mit nach Hause. Diesmal ging es ohne Schieberei ab. Unterwegs stimmte meine Mutter, mit klarer Stimme ,,Niklaus ist ein guter Mann" ... , an, in das dieser, nachdem er unter unseren staunenden Kinderaugen seinen weißen Bart abgelegt hatte, fröhlich einstimmte. Wir waren so verblüfft über das junge Gesicht des jetzt auf einmal bartlosen Nikolauses, dass wir den Refrain mit unserer eigenen Version ergänzten: ,, ... schlagt die Kinner mit de Waffelpann!" Ojeh ... Doch zu unserer allergrößten Überraschung sang der Nikolaus dies laut lachend mit!

Immer, wenn wir später ein Cremschnittchen sahen und davon gab es in den 50er und 60er Jahren viele, erinnerten wir uns an die Fahrt im .Nikolausschlitten". Und als mein Bruder viele Jahre später seinen Fiihrerschein machte, war sein erstes Auto zufälligerweise? ..... - ein himmelblaues ,,Cremschnittchen"! ! !

 

Beitrag aus der ingoBerta, Winter 2008, Ulla Wiese

Fürchtet euch nicht! – die biblische Weihnachtsbotschaft

 

„Fürchtet euch nicht, sagt der Engel zu den Hirten, die draußen vor den Toren der Stadt Bethlehem ihre Schafe hüten“, so heißt es in der biblischen Weihnachtsgeschichte, der wir an den bevorstehenden Weihnachtstagen lauschen dürfen. Dieses Mal eher nicht mit unseren Liebsten in einer stimmungsvoll beleuchteten Kirche, sondern zuhause in kleiner Runde. Weihnachten wird dieses Jahr anders sein. Denn Corona hat vieles verändert. Vieles geschaffen, das uns Angst machen kann oder Ängste verstärkt: Angst davor, dass ein lieber Mensch schwer erkrankt oder gar stirbt. Angst vor Einsamkeit, Angst soziale Kontakte zu verlieren, Erwartungen nicht mehr erfüllen zu können.

 

Diese Angst steht auch am Anfang der Weihnachtsgeschichte, bei den Hirten in der Nacht vor den Toren von Bethlehem. Angst vor dem Unbekannten, vor dieser Erscheinung am Himmel, unheimlich und beängstigend. Und mitten in diese Nacht und die Angst spricht der Engel: „Fürchtet euch nicht!“ Diese Botschaft, sie ist aktueller denn je! Sie bläst Angst und Sorgen zwar nicht einfach hinweg. Aber sie lässt uns Wege finden in der Nacht, sie gibt uns Zuversicht. Diese Zuversicht, sie soll uns an den bevorstehenden Weihnachtstagen begleiten.

 

Beitrag von Lydia Schaar

Es kommt ein Schiff geladen

bis an sein höchstes Bord,

trägt Gottes Sohn voll Gnaden,

des Vaters ewig's Wort.

 

Das Schiff geht still im Triebe,

es trägt ein' teure Last;

das Segel ist die Liebe,

der Heilig Geist der Mast.

 

Der Anker haftet auf Erden,

da ist das Schiff am Land.

Das Wort will Fleisch uns werden,

der Sohn ist uns gesandt.

 

Zu Bethlehem geboren

im Stall ein Kindelein,

gibt sich für uns verloren:
Gelobet muss es sein.

 

Daniel Sudermann, um 1626

Beitrag von Franz Rebmann

Die schönste Weihnachtsgeschichte

 

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.

 

Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war.

 

Und Jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

 

Da machte sich auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land, zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem; darum das er vom Geschlecht Davids war, auf das er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrautem Weibe, die schwanger war.

 

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte; und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Grippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

 

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Herden; sie hüteten des Nachts die Herde.

 

Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um Sie und sie fürchteten sich sehr.

 

Und der Engel sprach zu ihnen:„Fürchtet Euch nicht. Siehe ich künde Euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids und das habt zum Zeichen, Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Grippe liegen“.

 

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sie sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.

 

Und da die Engel von Ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die der Herr kundgetan hat“.

 

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

 

Die es gesehen hatten breiteten das Wort aus, welches Ihnen von diesem Kinde gesagt war, und alle vor die es kam, wunderten sich der Rede, die Ihnen die Hirten gesagt hatten.

 

Maria aber behielt alle diese Worte, und bewarte sie in ihrem Herzen.

 

Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu Ihnen gesagt war.

 

Nach Lukas

 

Der Heimatverein wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten

 

und alles Gute im Neuen Jahr.