23.04.2024

Wanderung entlang historisch wichtiger Orte unserer Dorfgeschichte

Es war fraglich, ob die geplante Wanderung des Oberwürzbacher Heimatrvereins entlang historisch bedeutsamer Zeugnisse, welche für unsere Ortsgeschichte wichtig sind, wegen dem schlechten Wetter stattfinden konnte.

14 interessierte Wanderinnen und Wanderer ließen sich nicht vom Wetterbericht beeindrucken und fanden sich am Felsenbrunnen ein, so dass die Wanderung stattfinden konnte.

 

Themen waren die Entstehung der historischen Banngrenze, die historische Wasserversorgung und die damit verbundene Geologie des Würzbachtals, frühe Siedlungsgeschichte, der Bau des Westwalls und Kriegsereignisse des 2. Weltkrieges.

 

Am Waschhaus wurde die historische Wasserversorgung unseres Ortes und die geologische Beschaffenheit des Würzbachtals erläutert. Es wurde auch die Entstehungsgeschichte unseres Bannes erläutert, welcher Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals in einem Rechtsstreit vor dem Reichskammergericht dokumentiert ist.

Ein paar Meter weiter konnte ein erhaltener Westwallbunker im Garten der Familie Berresheim besichtigt werden. Es wurden die sozialen Auswirkungen des Baues des Westwalls in unserer Region und in unserem Ort angesprochen.

Weiter ging es durch das Laichweiher Tal hinauf zur Eichertsfels, eine nie bewohnte, mal als Unterschlupf genutzte Naturhöhle im Buntsandstein. Hier kam nochmals die geologische Entstehungsgeschichte unserer Region zur Sprache.

Weiter ging es auf den Weidenberg, wo noch ein gut erhaltener Dreibannstein der historischen Banngrenze von 1764 erhalten ist. Es wurde wieder der Verlauf und die Entstehung der Banngrenze erläutert. Es wurden auch viele historisch überlieferte Streitigkeiten im Verlauf der Banngrenze angesprochen, was letztendlich zur Einsteinung in den Jahren 1764-1768 führte. Danach hatten diese Streitereien ein Ende gefunden.

Weiter ging es zum Mittleren Kopf, auf welchem sich Reste eines Ringwalls aus vorrömischer Zeit befinden. Bei Grabungen wurden auch Fundamentreste eines römischen Hauses gefunden. Ringwälle wurden ebenfalls auf dem Rotenkopf, dem Schafskopf und dem Stiefel nachgewiesen. Der Zweck sowie die Erbauer dieser Ringwälle liegen im Dunkel der Geschichte.

Weiter ging es an einigen alten Grenzsteinen entlang zum Fuß des Rotenkopfs, wo auf ein trauriges Kriegsereignis im Juli 1944 hingewiesen wurde. Hier verloren 13 Frauen, Männer und Kinder beim Himbeerpflücken ihr Leben während eines Bombenangriffs.

Nun ging es zur Fels bei Reichenbrunn, wo sich die Quellfassung des Würzbachs befindet. Die Brunnenstube konnte besichtigt werden. Sie versorgte Reichenbrunn ab 1932 mit Wasser. Heute speist die Brunnenstube den Dorfbrunnen in Reichenbrunn.

Die Wanderung hat Spaß gemacht, obwohl man zwei mal mit Regen und Graupelschauern „gewaschen“ wurde. Viel Wissen über unsere Ortsgeschichte konnte vermittelt werden und man konnte sehen, dass dass man heute in unserem Ort deutlich besser lebt wie in vergangenen Zeiten.