03.06.2025
Aufgeben war für den Musikverein keine Option
Am zweiten Festtag wurden die Macher des Festes im Oberwürzbach belohnt
Das Thermometer zeigt 22 Grad an. Der Himmel ist bewölkt. Ab und an kommt die Sonne etwas durch. Auf der Festwiese im Hirschental, kurz vor dem Oberwürzbacher Ortseingang, ist beim Frühlingsfest des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn an Christi Himmelfahrt nachmittags guter Betrieb auszumachen.
Der Musikverein Ballweiler unter der Leitung von Thomas Finkler hat gerade die kleine Bühne vom Orchesterverein Bischmisheim übernommen und ruft mit „Staying alive“ aus „Disco Lives!“ musikalisch die Disco-Zeit wieder in Erinnerung. Das sah 24 Stunden zuvor fast noch völlig anders aus. Da hatten die Organisatoren noch mit starkem Regen zu kämpfen.
Gedanken, ob das Fest überhaupt stattfinden könne, kamen auf. „Aufgeben ist keine Option. Bei uns nicht!“, kommentierte dann auch Markus Noll, leicht humorvoll, im Gespräch mit unserer Zeitung, rückblickend die Situation.
Zwar habe der eigentlich geplante Dämmerschoppen an diesem Mittwochabend indirekt ausfallen müssen: Wegen des Regens sei einfach niemand auf die Festwiese gekommen, was Noll gut nachvollziehen könne.
Deshalb sei der Umtrunk eher eine interne Aktivität des Vereins gewesen. „Wir haben alles gegeben und 450 Kilo Stroh auf dem nassen Boden gegen den Matsch verteilt“, beschreibt der Chef des Musikvereins Hochscheid-Reichenbrunn die Maßnahme zur Festrettung für den Vatertag. Das Stroh habe man vor allem im Bereich, in dem die Bierzeltgarnituren stehen, verteilt. Eine mühselige Arbeit, die dennoch ihren mehr als wichtigen Zweck erfüllte.
Man dürfe sich als Veranstalter nicht bei Petrus beschweren. Denn in den letzten drei Jahren habe das mit dem Wetter ja gut gepasst, so Noll weiter. „Der Musikverein Rohrbach und der Pfarrer aus Rohrbach haben das Wetter gerettet“, ist er sicher. Denn als Alexander Klein den Gottesdienst auf der Bühne, zusammen mit dem Kirchenchor Oberwürzbach und dem Musikverein Rohrbach, zelebrierte, wurde das Wetter schlagartig besser und die Sonne begann, sich zu zeigen.
Das tat der Stimmung das Oberwürzbacher Kult-Festes gut. „Ich bin seit vielen Jahren immer wieder hier. Vor allem wegen der Erbsensuppe. Die hat es in sich“, meinte Karlheinz Schneider. Der Rentner kommt alljährlich mit seiner Gruppe hier vorbei und hat die Veranstaltung als längere Rast fest bei seiner Wanderung eingeplant.
„Wenn es geregnet hätte, wären wir aufgeschmissen gewesen“, gibt der St. Ingberter zu bedenken. Die Erbsensuppe war nicht der einzige Anziehungspunkt. Auch die Rostwürste und die selbstgemachten Kuchen stellten einen Magneten für die Hungrigen dar.
Bericht: Saarbrücker Zeitung v.03.06.2025 Foto: J.Martin