22.04.2018
Sorgen um den „Metzelchesbrunnen“
Seit etwa 2 Jahren versiegt im Sommer die Quelle des „Metzelchesbrunnen“.
Die Quelle befindet sich im Keller des gegenüberliegenden Hauses und wurde im Jahr 1903 bei Aushubarbeiten für den Hausbau gefunden. Nach Überlieferung förderte die Quelle 300 Eimer Wasser pro Tag.
Das austretende Wasser wurde unter der Straße abgeleitet und auf der gegenüberliegenden Seite wurde der Brunnen gebaut. Dieser Brunnen gehörte über viele Jahre zur Oberwürzbacher Wasserversorgung und wurde als Waschbrunnen genutzt. Ende der 1990-er Jahre wurde der alte Waschbrunnen zur Kneippanlage umgebaut.
Den Oberwürzbachern sowie den Mitgliedern des Heimatvereins Oberwürzbach liegt dieser Teil der historischen Wasserversorgung besonders am Herzen. Beim Heimatverein gibt es eine umfangreiche Dokumentation der ehemaligen Wasserversorgung, in der alle Brunnenstuben, Brunnen und Quellen rund um den Ort aufgeführt sind. Der Natur- und Landschaftsführer Alois Ohsiek bietet über die VHS St. Ingbert eine „Brunnenwanderung“ rund um Oberwürzbach an.
Aus den dargelegten Gründen hat man vom Heimatverein mit Zustimmung der Stadtverwaltung und freundlicher Unterstützung der Hauseigentümer, Familie Stadtfeld, die Quelle im Keller kontrolliert. Die Quelle besteht aus einem aus Ziegelstein gemauerten Schacht von etwa 60x60 cm mit einer Tiefe von etwa 80 cm. Der Boden des Schachts besteht aus gewachsenem Buntsandstein, die Ziegelsteine haben Lücken von ca. 15 mm, um Wasserzulauf zu gewähren. Im oberen Schachtbereich befindet sich das Ablaufrohr zum Brunnen. Bei der Inspektion war man der Ansicht, der Brunnen sei versandet. Dies hat sich nicht bewahrheitet, auf der Brunnensohle befand sich nur eine geringe Menge Sand. Es gibt verschiedene Vermutungen, warum die Quelle versiegt. Einmal wird angenommen, dass durch Bauarbeiten irgendwo wasserführende Schichten durchtrennt wurden, andere nehmen an, dass es aufgrund von Trinkwasserentnahme im Bliesgau zu einer Grundwasserabsenkung gekommen ist. Was letztendlich die Ursache ist, lässt sich hier vor Ort nicht klären.
Es gibt aber eine Lösung für dieses Problem. Sollte der Brunnen nochmals über Sommer versiegen, so wird man von Seiten der Stadt über einen Schwimmerschalter einen Frischwasserzulauf realisieren, so dass der Brunnen erhalten bleibt.
Quelle im Keller des gegenüberliegenden Hauses (im Text beschrieben):
Die Geschichte des Metzelchesbrunnen von Paula Grund: