15.11.2018

Fahrt nach Verdun – Gegen das Vergessen und für gemeinsames Gedenken 

Vor 100 Jahren, am 11.11.1918, wurde der  1. Weltkrieg offiziell beendet. In Erinnerung und im Gedenken daran hatten die SPD Oberwürzbach und der VdK Oberwürzbach zu einer Fahrt nach Verdun eingeladen.  Die Organisation dieser Fahrt übernahmen Hans-Josef Meyes und Sabine Degel in Zusammenarbeit mit der Stiftung Demokratie Saarland. Von dort hat uns der Referent Werner Hillen mit fundierten Informationen durch den Tag begleitet und mit den historischen Hintergründen der angefahrenen Ziele vertraut gemacht.  

 

Unsere erste Station war der deutsche Soldatenfriedhof Hautecourt bei Étain, wo 7885 gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Auch 23 Soldaten aus Oberwürzbach haben im 1. Weltkrieg ihr Leben verloren.  Die ehrenden Worte zum Totengedenken sprachen Dunja Sauer, Werner Hillen und Hans-Josef Meyes. Nach der Niederlegung eines Blumengebindes wurde in einer Schweigeminute aller gefallener Soldaten und Kriegsopfer gedacht. 

 

Anschließend wurde das Mémorial von Verdun besucht.  Dieser im Jahr 2016 neu eröffnete Erinnerungsort zeigt militärische Gegenstände wie Uniformen, Ausrüstungen, Geschütze und Flugzeuge. Aber auch Gegenstände, die das Leben an der Front und das Leben im Hinterland veranschaulichen.  Ton- und Filmdokumente geben Zeugnis in das Leben der Soldaten, die von überall nach Verdun gekommen waren. Sehr emotional und eindrucksvoll wurde die Vergangenheit - die Menschen und ihre Schicksale ein Stück näher gebracht. Insbesondere die vorgelesenen Soldatenbriefe  haben wohl  alle Besucher sehr beeindruckt. 

Vom Mémorial aus haben wir dann in einem kleinen Spaziergang auch die Geschichte des völlig zerstörten und nicht wieder aufgebauten Dorfes Fleury-devant-Douaumont erfahren.

Dann haben wir das Fort Douaumont und die Stollen besichtigt. Das Fort Douaumontwar das größte und stärkste Werk des äußeren Fortgürtels und  in der Schlacht um Verdunschwer umkämpft. Werner Hillen wusste uns eindrucksvoll die Geschichte des Forts zu vermitteln. Unvorstellbar unter welchen physischen und psychischen Belastungen die Soldaten gelitten hatten.  Wer dieses Fort gesehen hat, begreift wie schrecklich Krieg ist. 

 

Die nächste Erinnerungsstätte war das Beinhaus von Douaumont. In ihm werden die Gebeine von über 130.000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt.  Vor dem Beinhaus liegt der Friedhof mit Gräbern von über 16000 französischen Soldaten. Diese Massengräber sind Mahnung und Hoffnung, dass die Erinnerung an das Leid des Krieges die Menschen und Nationen den Ausweg in einem friedlichen Zusammenleben der Völker suchen lässt.

 

Nach dieser letzten Erinnerungsstation und einer kleinen Rast in der Altstadt von Verdun wurde die Heimreise angetreten. Alle waren sichtlich berührt von den Erlebnissen an diesem Tag und dankbar und demütig, dass wir in Europa seit über 70 Jahren in Frieden und Freiheit leben dürfen. „Die Eindrücke von Verdun sollen uns Mahnung und Ansporn sein für die Errungenschaft eines friedlichen und freiheitlichen Europas immer wieder einzutreten“, resümierten Dunja Sauer, Sabine Degel und Hans-Josef Meyes zum Abschluss des Tages. 

Bericht: S.Degel

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