29.12.2025

Eine Glocke für unser Heimatmuseum

Die Glocke mit der Inschrift „Auf Kosten der Gemeinde Oberwürzbach bin ich in Zweybrücken gegossen worden von Christian und Peter Couturier, Anno 1789“ hat eine bewegte Geschichte.

Im Jahr 1838 wurde das Schulhaus in der Hauptstraße 96, heute besser bekannt als Schwesternhaus oder katholische Bibliothek, erbaut. Dort fand die Glocke ihren Platz im Dachreiter der Schule.

Nachdem die Kirche 1922/1923 erbaut war und über ein Geläut verfügte, wurde die kleine Glocke nur noch selten geläutet.

Im Kriegsjahr 1942 wurden in Deutschland Kirchenglocken zur Rohstoffgewinnung beschlagnahmt. So wurden die Glocken der Pfarrkirche, bis auf eine kleine Glocke, im Winter 1942 vom Kirchturm geholt und eingeschmolzen. Dieses Schicksal blieb den Glöcklein dank den Dominikanerschwestern erspart. Die Schwestern hatten die Glocke im Keller vergraben. Als man die Glocke abholen wollte, wussten die Schwestern nichts über deren Verbleib.

Nach dem Krieg wurde die Glocke im Kirchturm aufgehängt. Dort hat sie sich klanglich nicht mit der noch vorhandenen Glocke vertragen, so dass man sie nicht geläutet hat.

Nachdem der Kirchturm 1955 für ein neues Geläut umgebaut wurde, kam das Glöckchen wieder in den Dachreiter des Schwesternhauses.

Im Jahr 1968 wurde die Glocke im Turm der neuen Friedhofshalle aufgehängt.

1991 erhielt der Turm der Friedhofshalle eine neue Glocke, so dass das Glöcklein wieder in den Turm des Schwesternhauses verbracht wurde.

Am 27.12.2025 hat die katholische Kirchengemeinde Heiliger Martin dem Oberwürzbacher Heimatmuseum (Heimatverein) die Glocke und den durch Schüsse beschädigten alten Kirchturmhahn geschenkt. Der Heimatverein freut sich sehr über die Schenkung, so ist doch mit dem Glöcklein und dem zerschossenen Kirchturmhahn eine sehr lange und wechselvolle Dorfgeschichte verbunden.