CDU Ortsverband Oberwürzbach

Chronik

In seiner 820jährigen Geschichte blickt Oberwürzbach auf nur 50 Jahre politischer Selbständigkeit zwischen 1925 und 1974 zurück. Zuvor gehörte es verschiedenen Gemeinwesen als unselbständiger kleiner Bestandteil an. Bis zum Zweiten Weltkrieg machten angesehene Männer aus christlicher Verantwortung Politik für diese Gemeinde, ohne einer politischen Partei anzugehören. Nach der NS-Zeit und dem totalen Zusammenbruch erfolgte der politische und wirtschaftliche Wiederaufbau im Saarland unter der Führung der Christlichen Volkspartei (CVP). In Oberwürzbach gehörten ihr viele angesehene und engagierte Männer an. Sie stellte bis 1960 die Mehrheit im Gemeinderat und den langjährigen Bürgermeister Wilhelm Becker . Im Jahre 1955 wurden die deutschen Parteien auch im Saarland wieder zugelassen. Darauf wurde am 15. September 1955 im Nebenzimmer des Gasthauses Usner der CDU - Ortsverband Oberwürzbach gegründet.


Dem ersten Vorstand gehörten an:

  • Berkle Franz (als 1. Vorsitzender)
  • Dressler Fritz
  • Lahm Jakob
  • Deffland Erwin
  • Hoffmann Friedolin
  • Degel Alfons


Weitere Mitglieder wurden:
Usner Max, Usner Alex, Ruppel Hermann, Schmitt August, Schmitt Friedolin, Schwarz Willi, Daut Otto, Scherer Paul, Hoffmann Hermann, Degel Georg, Dressler Nikolaus, Deutsch Emil, Grauvogel Wilhelm, Schmitt Hugo, Scherer Eugen.

1974: Ministerpräsident Franz-Josef Röder (2.von rechts) besucht Oberwürzbach

So traten zur Kommunalwahl 1956, wie im ganzen Land, die beiden christlichen Parteien CVP und CDU in Oberwürzbach als Konkurrenten an. Erst 1960 wurde die CDU stärkste Partei in unserem Ort und stellte mit Otto Gehring den Bürgermeister. Otto Gehring war aus der Christlichen Gewerkschaftsbewegung hervorgegangen. Während seiner Amtszeit wurden zwei große Projekte im ersten Abschnitt durchgeführt: Erschließung des Steckentals und Ausbau der unteren Hauptstraße. Für einige weitere geplante Objekte wurden finanzielle Rücklagen gebildet, so für den weiteren Ausbau der Hauptstraße und Im Stecktental. Die wesentlichen Punkte des CDU-Wahlprogramms 1964 waren:
- Bau einer Entsäuerungsanlage bei der Wasserversorgung,
- einer Schulturnhalle und einer Leichenhalle sowie die
- Erweiterung des Schulhauses.

1974: Kandidaten der CDU Oberwürzbach zur Kommunalwahl

Obwohl die CDU seit 1964 in der Opposition war , wuchs ihre Mitgliederzahl ständig, besonders nachdem Alois Ohsiek 1970 den Vorsitz übernahm. Mit Unterstützung von MdL Günther Schwarz (JU-Kreisvorsitzender) konnte bereits im folgenden Jahr die Junge Union Oberwürzbach gegründet werden. Ihr erster Vorsitzender war Günther Becker, mehrere Jahre Gerhard Gehring und seit 1981 Patrick Ernst. Poltische Diskussionen und attraktive Veranstaltungen zogen viele Oberwürzbacher Jugendliche an. Die JU wurde rasch zur mitgliederstärksten Jugendgruppe im Ort.

1980: Ministerpräsident Werner Zeyer nimmt an der Volkswanderung teil

Nach der Integration unseres Ortes in die Mittelstadt St. Ingbert brachte die Kommunalwahl 1974 der CDU in Oberwürzbach das Rekordergebnis von 61,9 %. Hermann Mischo wurde Ortsvorsteher in Oberwürzbach. Gestärkt durch dieses Vertrauen in der Bevölkerung gelangen ihm und den Vertretern der CDU im Stadtrat in Zusammenarbeit mit der Verwaltung beachtliche Leistungen für unseren Stadtteil: Erschließung im Schindtal, auf dem Rech, in der Brunnenwiese, über dem Weiher und in der Dörrenbach. Die Durchfahrt Rittersmühle und der Fußweg nach Oberwürzbach wurden gebaut.

1980: Jubilar-Ehrung

Die Erstellung der Oberwürzbachhalle, wohl die schönste in der Umgebung, führte zu einem Aufschwung des örtlichen Vereinslebens. Schließlich errang Oberwürzbach im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" dreimal eine Bronze- und eine Silbermedaille; ein besonderer erfolg der Bemühungen unseres Ortsvorstehers Hermann Mischo.

 

Der völlige Neubau des Sportplatzes sowie der Anschluß an die Gasversorgung beweisen die großen Anstrengungen der Stadt für den Stadtteil. Oberwürzbach ist im Stadtrat durch unsere Mitglieder Alfons Wirtz und Alois Ohsiek seit fünf Wahlperioden vertreten. Den Ortsvorsteher unterstützen die CDU-Mitglieder des Ortsrates: Becker Hans, Berkle Franz, Gehring Gerhard, Hoor Ingeborg. Die Pressearbeit besorgt seit Jahren Leo Schmitt. Der CDU-Ortsverband ist mit seinen Veranstaltungen heute im Kreise der örtlichen Vereine integriert. Das Sommerfest im Hirschental, die Filmabende mit Filmen von Hans-Joachim Biewald und dank Alex Usner die jährlichen Fahrten erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Oktober 1980 feierte die CDU Oberwürzbach in festlichem Rahmen und unter Mitwirkung verschiedener musiktreibender Vereine ihr 25jähriges Jubiläum. Der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Günther Schwarz ehrte gemeinsam mit dem Orts- und Stadtverbandsvorsitzenden Alfons Wirtz langjährige Mitglieder, darunter die früheren Vorsitzenden des Ortsverbandes: Franz Berkle (1955), Erich Heidinger (1958-60), Hermann Mischo (1964-70), Alois Ohsiek (1970-78), sowie noch lebende Gründungsmitglieder.

(Text bis hierher Auszüge aus "800 Jahre Oberwürzbach" - Alfons Wirtz)

1980: Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre CDU Oberwürzbach“ - Ehrung langjähriger Mitglieder

Die erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit konnte in den 80er Jahren fortgeführt werden. So wurde am 07.09.1984 der neue Kindergarten an der Oberwürzbachhalle eingeweiht , nachdem im Dezember 1982 der Spatenstich erfolgt war. Vorausgegangen waren langjährige Kindergartenprobleme und Verzögerungen des Neubaues. Am 02.03.1982 hatten die Fraktionen der SPD, FDP und FWG im Stadtrat den Neubau abgelehnt.


Die Oberwürzbacher Feuerwehr erhielt 1983 ein neues Tanklöschfahrzeug, einen TLF 16.

Auch die JUNGE UNION war in den 80er Jahren unter ihrem Vorsitzenden Patrick Ernst sehr aktiv und beteiligte sich intensiv am kommunalpolitischen Geschehen. Ihre Mitgliederzahl stieg auf über 6O! Im Ortsrat engagierten sich Patrick Ernst (1984 - 1989) und Gerhard Gehring (1979 - 1981) für die JU. Leider kam es 1988 zur Auflösung, bedingt durch Wegzüge, berufliche Verpflichtungen und familiäre Bindungen.

1983: Der neu gebaute Rothsolig-Brunnen

Der Ortsverband der CDU beteiligte sich selbst aktiv an der Ortsverschönerung. Er errichtete 1983 den wunderschön in die Landschaft eingefügten Rothsolig-Brunnen.

 

Breiten Raum nahm die Diskussion um die geplante Stromtrasse der Hochspannungsfreileitung Rohrbach - Neufechingen ein, welche schon seit 1967 die Gemüter bewegte und in den 80er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Durch breiten und heftigen Widerstand konnten ein Waldopfer und die Verschandelung der Landschaft verhindert werden.


Oberwürzbach wurde an die Gasversorgung angeschlossen, die Breitbandverkabelung begann. Die Verbesserung der Wasserqualität gelang nicht ganz. Zwar wurde der hohe Kalkgehalt herabgesetzt, doch der geplante Anschluss an die Wasserversorgung St. Ingberts wurde auch in den späteren Jahren nicht erreicht. Der Ausbau der Ommersheimer Straße und ein Fußweg zum Festplatz Hirschental erfolgten 1985.

1984: Kandidaten der CDU Oberwürzbach zur Kommunalwahl

Die Arbeit von Ortsvorsteher Hermann Mischo und seiner Mannschaft wurde bei der Kommunalwahl 1984 ausdrücklich bestätigt: 57,1% der Würzbacher gaben der CDU ihre Stimme. Hermann Mischo blieb Ortsvorsteher.


Im Ortsverband gab es 1988 eine Veränderung. Alois Ohsiek übernahm nach 10jähriger Amtszeit von Alfons Wirtz als Vorsitzender wieder die Führung, nachdem er schon in den Jahren 1970 bis 1978 den Vorsitz inne hatte.


Um die Anliegen und Probleme der Vereine besser kennen zu lernen, wurde am 22.11.1988 erstmals ein Vereinstreff durchgeführt, der sich dann jährlich wiederholte. Durch die CDU-Mandatsträger konnten so viele Anliegen der Vereine gelöst werden. Auch das jährlich durchgeführte Brunnenfest und die hervorragend organisierten Jahresfahrten von Leo Schmitt und später Manfred Kempf erfreuten sich großer Beliebtheit und kamen bei Alt und Jung gut an.


Die Kommunalwahlen 1989 brachten mit 54,7 % der Stimmen für die CDU wieder eine Bestätigung der kommunalen Arbeit ihrer Vertreter in Oberwürzbach. Hermann Mischo blieb Ortsvorsteher.


Das geplante Regenrückhaltebecken im Steckental, für das im Haushaltsplan 1991 800.000 DM angesetzt waren, scheiterte an der Grundstücksfrage. Dauerbrenner war der fehlende Einkaufsmarkt. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein geeignetes Grundstück gefunden werden. Weitere Verbesserungen für Oberwürzbach erfolgten durch die Kanalerweiterung im Steckental (1991), Energieversorgung im Hirschental (1992), weiterer Ausbau der Bürgersteige und der Straßenbeleuchtung. Die Verkehrssituation im Ort, die Kinderspielplätze, die Ortsverschönerung u.a. nahmen breiten Raum in der kommunal politischen Arbeit ein. Der "Metzelches Brunnen" wurde 1994 renoviert. Die Patenschaft mit der Partnerstadt Schauenstein wurde reaktiviert.


Ein herausragendes Ergebnis brachte die Kommunalwahl 1994, bei der die CDU auf Ortsebene 61,6% der Stimmen einfuhr. Hermann Mischo konnte seine 5. Amtszeit als Ortsvorsteher antreten.


Bei dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" erreichte Oberwürzbach in diesen Jahren 3 Bronzemedaillen und 3 Silbermedaillen auf Landesebene. Ein großer Erfolg für die Oberwürzbacher, die sich engagiert beteiligten. Motor für diesen großartigen Erfolg war Ortsvorsteher Hermann Mischo, der auch Blumenschmuckwettbewerbe ins Leben rief.

1995: Ehrung des Gründungsvorsitzenden der CDU Oberwürzbach, Franz Berkle

Am 3.10.1995 feierte der CDU-Ortsverband in festlichem Rahmen sein 40jähriges Bestehen. Der stellv. Landesvorsitzende Albrecht Feibel, MdL, der Kreisvorsitzende Peter Nagel, der Stadtverbandsvorsitzende Rainer Hoffmann und der Ortsvorsitzende Alois Ohsiek ehrten gemeinsam langjährige verdiente Mitglieder des Ortsverbandes.


Mit Discos 1996 und 1997 des JU-Stadtverbandes und tatkräftiger Unterstützung der "Oldies" des CDU-Ortsverbandes wurde die Jugend auf die Arbeit der JUNGEN UNION aufmerksam gemacht. Am 20.10.1997 wurde nach 9jähriger Unterbrechung wieder ein JU-Ortsverband gegründet. 1.Vorsitzender wurde Björn Busch. Ihm folgte am 25.01.1999 Sarah Penzek als Vorsitzende.


Bei den Kommunalwahlen 1999 behauptete die CDU erneut ihre führende Stellung. 58,7% der Bürger stimmten für die CDU und Hermann Mischo, der seine 6. Amtszeit als Ortsvorsteher begann.


Ein langjähriges Anliegen der Jugend wurde verwirklicht und ein Jugendraum in der Schule eingerichtet. Um dem Hochwasserproblem Herr zu werden, wurde 2002 im Steckental ein Stauraumkanal für 800.000 DM gebaut. Die Oberwürzbacher Feuerwehr erhielt ihr 2. Fahrzeug (LF 8/6 für ca. 400.000 DM). Ihre Ausstattung wurde damit erheblich verbessert. In den Jahren 2001 bis 2005 wurde das alte Bürgermeisteramt renoviert. Auf Anregung des Ortsvorstehers wurde am 5.10.2000 ein Heimatverein gegründet, der eine Lücke im vielfältigen Vereinsleben schloss.


Im Jahre 2002 wurde ein Dorfentwicklungsplan erarbeitet. Mit tatkräftiger Unterstützung der CDU-Orts- und Stadtratsmitglieder, des Ortsvorstehers und engagierter Bürger wurde in zwei Arbeitsgruppen ein Entwicklungsplan vorbereitet und von der Fa. Incoba ausgearbeitet. Zur Zeit laufen die ersten Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung am Ortseingang von St. Ingbert her (Sportplatz).


Der Ortsverband selbst legte 2002 wieder kräftig Hand an und renovierte die Brunnenstube am Rothsoligbrunnen. Der Endausbau der Straßen Im Schindtal (oberer Teil), Am Rech und in der Hochscheidstraße erfolgte 2002. Auch der Schulhof wurde neu gestaltet.


In St. Ingbert erfolgte 2003 ein Wechsel an der Verwaltungsspitze. Georg Jung (CDU) wurde am 26.10.2003 in einer Stichwahl zum neuen Oberbürgermeister gewählt.


Der Ortsverband blieb neben seiner politischen Arbeit auch im gesellschaftlichen Bereich mit den Würzbachern eng verbunden. Er lud am 17.10.2003 zu einem Bockbieranstich und am 10.01.2004 zu einem Neujahrsempfang alle Bürger ein

2004: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Hermann Mischo

Im Ortsverband gab es am 12.02.2004 einen Wechsel im Vorsitz. Alois Ohsiek kandidierte nicht mehr. Als erste Frau übernahm Lydia Schaar den Vorsitz.


Einen breiten Raum in der kommunalen Arbeit des letzten Jahres nahm die Neuordnung der Grundschulen im Saarland ein. Mit Unterstützung von Oberbürgermeister Georg Jung und der CDU-Stadtratsfraktion gelang es, die Grundschule Oberwürzbach als ständige Dependance der Südschule zu erhalten.


Mit seinen Brunnenfesten wird der CDU-Ortsverband auch weiterhin eng im Oberwürzbacher Vereinsgeschehen mitwirken. Regelmäßig wurde ein Teilbetrag des Erlöses aus dem Brunnenfest für caritative, soziale Einrichtungen und zu Dorfverschönerungsmaßnahmen abgeführt. So konnten bisher 16.660 DM, dies entspricht rund 8.700 EURO, gespendet werden.

2004: Kandidaten der CDU Oberwürzbach bei der Kommunalwahl

Leider wurden die Leistungen des Ortsverbandes und seiner Mandatsträger bei der Kommunalwahl 2004 nicht entsprechend honoriert. Hermann Mischo kandidierte nicht mehr. Der CDU Ortsverband nominierte Manfred Kempf auf Platz 1 der Ortsratsliste und damit zum Ortsvorsteherkandidaten der Partei. Die CDU erreichte auf Ortsebene nur 46,1 % der Stimmen. Sie blieb damit zwar stärkste politische Kraft im Ort, verlor aber ihre absolute Mehrheit. Bei gleicher Zahl der Ortsratssitze (5 : 5) entschied sich die Vertreterin der Familienpartei für den SPD-Kandidaten.

2005: Erweiterter Vorstand der CDU Oberwürzbach

Unsere Mitglieder im Ortsrat Bernhard Blaumeiser, Alfons Bubel, Mario Jung, Manfred Kempf und Lydia Schaar werden weiterhin konstruktiv zum Wohle Oberwürzbachs arbeiten. Alois Ohsiek und Lydia Schaar werden im Rat gemeinsam mit der CDU-Stadtratsfraktion und dem Oberbürgermeister die Arbeit des Ortsrates tatkräftig unterstützen.


(Text: Alois Ohsiek, 2005)