07.04.2013
Heimatmuseum Oberwürzbach
Historische Banngrenze um Oberwürzbach
Nach vielen Grenzstreitereien wurde im Jahr 1743 die Grenze zwischen der Oberwürzbacher und Ensheimer Gemarkung zwischen den Grafen Nassau- Saarbrücken und den Herren von der Leyen in Blieskastel neu festgelegt.
Im Jahr 1764 wird die gesamte nassauische Grenze vermessen. Hiervon existiert eine alte Karte, die den Grenzverlauf zwischen Hassel und Reichenbrunn aufzeigt.
Im Jahre 1768 wurden entlang der Grenze Grenzsteine gesetzt, von denen heute noch viele erhalten sind und im Rahmen des Projekts “historische Banngrenze” restauriert und dokumentiert wurden.
Von Alfons Wirtz wurden die Orginalprotokolle der Grenzbeschreibung von 1763, welche in Sütterlinschrift vorlagen, in heutige Schrift übersetzt. Hier ein Beispiel, wie damals formuliert wurde:
Stein- Nummer 13:
No.13. 26. Ruten 2 Schuh zum 13ten
Von dannen linkerhand 30. Grad von Abend gegen No.14.
Mittag bergan 14. Ruten 6.Schuh zum 14 ten.
Und von da linkerhand 7. Grad von Mittag gegen Abend.
Die Grenzsteine sind durchlaufend numeriert und mit dem Aufstellungsjahr versehen. Zur Reichenbrunner Seite steht der Buchstabe E für Ensheim, W für Kloster Wadgassen, dann Hoheitszeichen von Nassau- Saarbrücken und Kloster Wadgassen wie Wolfsangel bzw. Abtsstab. Nach Oberwürzbach hin ist das Wappen der Herren von der Leyen mit dem Pfahl in der Mitte und den Buchstaben O und B eingehauen. Letztere stehen für Oberwürzbach. Manchmal ist auch auf der leyen’schen Seite ein GW eingemeißelt, was die Gemeindewaldgrenze bezeichnet.
Irrtümlicher Weise heißt es oft, "KW" würde für Kloster Wadgassen stehen. Das ist falsch. "KW" steht für königlicher Wald. "KW" wurde in der Napoleonischen Zeit mit "FI" - Foret Imperial - kaiserlicher Wald- überhauen.
Der Verlauf der Grenze vom Staffeler Hang- Betzentaler Berg- Rotenkopf- Langental- Mittlerer Kopf- Kurzental- Hainbuchen Brunnen- Dolleiche- Würzbachtal “Eselspädche”- Türkensteiner Weg bis zur Ruhhecke (Heckendalheimer Bann) wurde weitgehend restauriert und kartografiert. Das Ergebnis ist im Heimatmuseum zu besichtigen.
Quelle: Unterlagen Heimatmuseum Oberwürzbach, Buch 800 Jahre Oberwürzbach